Warum man den "König der Käse" lieben muss.
Dieser wunderbare, in weißem Edelschimmel umhüllte und aus Kuhmilch hergestellte Weichkäse hat seinen Namen von seiner Herkunft, der Region Brie, übernommen. Diese Region, gelegen im Osten der Île-de-France, liegt in der Gegend um Paris, zwischen der Seine im Süden und der Marne im Norden und gilt als eine besonders historische Region in Frankreich.
Um den Käse von der Region unterscheiden zu können, spricht man im Französischen von "Le Brie", wenn man von dem Käse spricht und von "La Brie", wenn es sich um die Region handelt. Als am häufigsten kopierten Käse der Welt, da weder der Name noch das Herstellungsverfahren des Brie geschützt werden, könnte man annehmen, dass die Franzosen meistens von "La Brie" sprechen...
Man munkelt das der Brie bereits vor der Invasion der Römer existierte und ist sich sicher, dass Karl der Große und Robert le Pieux den einzigartigen Geschmack von Brie kannten und genossen. Dank der Champagner-Messen im 10.-13. Jahrhundert verbreitete sich der "Brie de Provins" über seine Herkunftsregion in aller Welt aus. Als ein Käse der sowohl dem Adel als auch den Armen schmeckte, wurde er beim Wiener Kongress im Jahr 1815 bei einem Käsewettbewerb zum „König der Käse“ gekürt und sorgte nicht nur für eine gute Mahlzeit, sondern auch für einen auflockernden Wettstreit zur Unterhaltung der Teilnehmer des Kongresses.
Gerade wegen des fehlenden Gebietsschutzes, wird der Brie nicht nur in Frankreich hergestellt, sondern in der ganzen Welt. Die zwei Brie-Sorten "Brie de Meaux" und "Brie de Melun" sind die bekanntesten Brie-Sorten französischer Herkunft.
Dieser zarte Käse wird aus Kuhmilch hergestellt und mit Lab dick gelegt. Statt der Käseharfe oder einer Pressung, wird die Gallerte des zukünftigen Bries behutsam in einer perforierte Form geschöpft, aus der er zwischen 18 und 36 Stunden abtropft. Gerade hier liegt die Kunst der Herstellung, im gleichmäßigen Schöpfen des Bruchs in die angefertigte Form und dem optimalen Abtropfen der Molke. Nach etwa einer Woche der Reifung im Trockenen wird der Brie mit Edelschimmelkulturen besprüht, mit denen der Teig weitere zwei bis vier Wochen reift.
Eingehandelt in einem weißlichen Edelschimmel trägt der Teig des Bries Farben zwischen weiß bis rahmgelb. Je nach Reifegrad ist der Brie fest und gipsartig oder eben weich und fast fließend, generell hat sein Teig nur wenige Bruchlöcher, schmeckt aromatisch, leicht säuerlich bis leicht pikant im Geschmack.
Der Unterschied zum Camembert:
Trotz der vielen Gemeinsamkeiten der beiden Käsesorten gibt es ein paar wenige Unterschiede zwischen dem Brie und dem Camembert:
- ein Brie ist größer als ein Camembert, weswegen ein Brie länger reifen muss
- Camembert wird rund verkauft, der Brie aufgrund seiner Größe nur in tortenstückähnlichen Dreiecken. Diese werden auch Brieecken genannt.
- der Brie ist nur an der Ober-, Unter- und Rückseite mit Schimmel bedeckt, sodass sein Teig zu den Seiten offen liegt.
- der Brie kommt aus einer Region östlich von Paris und war schon im 8. Jahrhundert als Käse bekannt. Der Camembert hingegen stammt aus der Normandie.
Rezept des Monats "Kartoffelgratin mit Brie":
"La Brie" ist genau der Käse, der auf einer gemischten Käseplatte nicht fehlen darf. Aber auch in der warmen Küche findet er sich nach dem Entfernen der Rinde in Suppen oder Saucen wieder, da er aufgrund seiner Konsistenz gut schmilzt. Als ein Freund zu Senfsaucen und Salat, von Chardonnay oder Dessertwein, passt er auch vorzüglich zu Kartoffelgerichten und geschmortem Gemüse. Zu einem nicht zu süßen Apfel oder einem Burgunder, Bordeaux oder Beaujolais ist der Brie auch nicht zu unterschätzen. Vor allem im Winter sollte der Brie verzehrt werden, da er zu dieser Jahreszeit am schmackhaftesten ist.
Zutaten für 4-6 Personen:
- 1,5 kg Kartoffeln
- 250ml Vollmilch
- 250g Sahne
- 4 Knoblauchzehen
- Butter
- 500g des Brie de Meaux
Nach dem Waschen und Schälen der Kartoffeln diese in feine Scheiben schneiden. Die Knoblauchzehen schälen und fein hacken. Vor dem Eingießen der Milch und der Sahne den Topf mit kaltem Wasser ausspülen und nicht abtrocknen, so verbrennt die Milch nicht am Boden des Topfes. Nachdem die Milch und die Sahne aufgekocht wurden, die Kartoffelscheiben hinzugeben und ein weiteres Mal aufkochen lassen. Danach vom Herd nehmen und in eine Auflaufform geben. Nun werden 100g des Bries mit dem Knoblauch und etwas Butter zum geschmolzen. Den restlichen Brie in Scheiben schneiden, um damit den aufgekochten Milch-Sahne-Brie in der Auflaufform zu belegen.
Bei einem vorher aufgeheizten Ofen bei 200 Grad den Gratin für etwa 15 Minuten backen lassen. Sobald der Gratin cremig geworden ist, lässt er sich servieren.
Bon appetit!