Wie in vielen europäischen Ländern feiert man Weihnachten in Frankreich als großes Fest, an dem die Familie zusammenkommt. Zwar wird schon in der Vorweihnachtszeit weihnachtlich dekoriert, Adventskalende , wie sie in Deutschland gerne verwendet werden, sind in Frankreich allerdings nicht üblich.
Wenn von französischer Weihnachtstradition gesprochen wird, spricht man vom Réveillon (Weihnachtsschmaus) und dem sapin de Noël (Weihnachtsbaum).
Wie verläuft der Heilige Abend?
Der Heilige Abend beginnt zunächst jedoch als ganz normaler Arbeitstag, die Kinder gehen zur Schule, Geschäfte haben noch bis 18 oder 20 Uhr geöffnet. So beginnt für die Familie das Weihnachtsfest erst mit der Mitternachtsmesse in der festlich geschmückten Kirche, die anders als ihr Name vermuten lässt, oft schon am frühen Abend stattfindet. Anschließend trifft man sich zum klassischen Weihnachtsessen “le réveillon”, das traditionell aus einem mit Kastanien gefüllten Truthahn oder einem Kapaun mit Pflaumenfüllung besteht.
Dazu werden gerne Austern, der typisch französische “foie gras”, die gestopfte Gänseleber, sowie kandierte Maronen gereicht. Fisch, Käseplatten und andere Delikatessen runden das reichhaltige Weihnachtsmahl ab. Als Getränk wird prickelnder Champagner serviert.
Besonders wichtig ist auch die sogenannte “bûche de Noël”, der Weihnachtsbaumkuchen. Dieser geht zurück auf den Brauch, am Weihnachtsabend einen Baumstamm zu verbrennen. Dessen Asche wurde nach den Feiertagen auf den Feldern verstreut, was Glück und eine erfolgreiche Ernte verheißen sollte.
Das Réveillon fällt meist sehr fröhlich aus und kann auch gerne mal über ein paar Stunden dauern.
Und wer bringt die Geschenke?
Die bringt der Père Noël, wie der Weihnachtsmann in Frankreich genannt wird, in der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember. Die Kinder stellen ihre Schuhe neben den Kamin oder unter den Weihnachtsbaum. Der Weihnachtsmann klettert in der Nacht durch den Schornstein, um die Schuhe mit Geschenken zu füllen. Die Bescherung findet dann am Morgen des 25. Dezember statt. Das Weihnachtsfest endet auch mit diesem Tag. Der 26. Dezember ist in Frankreich kein Feiertag mehr.
Weihnachten in Frankreich und Deutschland haben vieles gemeinsam, vom Schmücken der Häuser über Mistelzweige bis hin zur Weihnachtskrippe. Natürlich gibt es in französischen Haushalten auch einen Weihnachtsbaum, den “sapin de Noël”, der ebenso wie in Deutschland farbenfroh geschmückt wird. Was viele nicht wissen: Die Tradition des Weihnachtsbaumes entstand im französischen Elsass und verbreitete sich von hier aus in ganz Europa. Natürlich gibt es auch regional unterschiedliche Weihnachtsbräuche. In der Provence werden häufig Krippenspiele veranstaltet. Weihnachtsmärkte sind nicht so stark verbreitet wie bei uns in Deutschland. Am 4. Dezember werden Zweige von einem Obstbaum abgeschnitten, die im Wohnzimmer in eine Vase gestellt werden. Blühen diese Zweige dann zum Weihnachtsfest, gilt das als ein glückliches Vorzeichen für den Verlauf des kommenden Jahres.
In diesem Sinne wünschen wir euch allen
Frohe Weihnachten und Joyeux Noël !!